Mitgefühl vs Hetze / Hass

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Die heutige, schlimme Tat in Hamburg hat mich persönlich besonders betroffen gemacht. Vielleicht ist man als Familienvater besonders sensibel, wenn das Leben eines kleinen, unschuldigen Babies einfach ausgelöscht wird und die Geschwister ihre Mutter verlieren. Für die Tat finde ich einfach keine Worte.

Was ich aber viel schlimmer finde, ist die Vehemenz mit der sehr viele Kommentarschreiber die Offenlegung bzw Nennung der Nationalität des Täters fordern.

Warum muss so eine furchtbare Tat immer instrumentalisiert werden, egal für welche Zweck? Damit der eigene Hass auf die Welt immer wieder bestätigt wird?

Ich frage mich, was das sich dadurch ändert wenn bekannt ist woher der Täter kommt! Und ich darf mich das fragen. Ich bin selbst ein Betroffener!

Mein Vater wurde in den 70ern erstochen! Der Täter? Ein Mensch, ein Nachbar, ein Mann… Für mich ändert sich nichts, aber auch wirklich überhaupt nichts wenn ich wüsste woher der Täter kam.

Entscheidend ist doch der Verlust. Ich hatte keine Zeit mehr, die ich mit ihm verbringen konnte. Das ist wirklich wichtig daran!

Es ist unerträglich, wie dem Täter viel mehr Aufmerksamkeit zugesprochen wird als der Tat an sich oder dem Mitgefühl für die Hinterbliebenen Kinder.

Und so kann ich all denen, die gleich wieder zu hetzen beginnen nur nahelegen, einfach mal innezuhalten und zu trauern. Versuchen Beileid zu empfinden für die Opfer, die Hinterbliebenen und Angehörigen und dann einfach das Thema ruhen lassen. Die Wut gehört den Hinterbliebenen.

Mögen Mutter und Tochter in Frieden ruhen und den Geschwister durch ihre Liebe ein Licht in dunklen Zeiten sein.